EuGH-Urteil: CBD ist keine Droge!
Die Wissenschaft hat schon vor vielen Jahren nachgewiesen, dass CBD gegen eine ganze Reihe gesundheitlicher Beschwerden helfen kann und dabei für den Nutzer absolut ungefährlich ist. Erstaunlich, dass CBD oder Cannabis-Produkten immer noch ein gewisses Stigma anhängt, oder? Auch die Rechtslage in Bezug auf Cannabidiol ist in vielen Staaten noch ungeklärt. Diese Tatsache macht den Anbietern den Vertrieb ihrer Produkte nicht unbedingt leichter und auch dem Verbraucher werden so Steine in den Weg gelegt.
Ist CBD ein Betäubungsmittel?
Selbst die EU-Kommission hatte kürzlich ihre Finger im Spiel und wollte die Gesetze in Bezug auf CBD weiter verschärfen. Sie war nämlich der Auffassung, dass CBD zu den Betäubungsmitteln zählt und dass deshalb dieselben Gesetze gelten sollten. Ein Albtraum für CBD-Anbieter und natürlich auch für den Kunden! Zu Recht hielt die Branche den Atem an und machte sich auf eine ungewisse Zukunft gefasst. Sollte es CBD bald nur noch auf Rezept geben?
Gefängnis wegen CBD-Zigaretten
Ihren Ursprung hatte die Geschichte übrigens in Frankreich. Hier hatten die beiden Unternehmer Sebastian Béguerie und Antonin Cohen-Adad mit ihrer Firma Kanavape CBD-haltiges Liquid aus Tschechien für E-Zigaretten importiert und wurden deshalb zu Gefängnisstrafen von 18 und 15 Monaten sowie Geldstrafen von jeweils 10.000 Euro verurteilt. In Frankreich darf man nämlich nur die Samen und Fasern der Hanfpflanze gewerblich nutzen. Da machte es auch keinen Unterschied, dass das Liquid im EU-Mitgliedsstaat Tschechien legal verkauft wurde.
Das ließen sich die beiden Unternehmer natürlich nicht bieten und das ist auch gut so. Der Fall ging bis vor den Europäischen Gerichtshof, der sich intensiv mit CBD auseinandersetzen musste. Béguerie und Cohen-Adad legten unzählige Beweise vor, die die Auffassung der EU-Kommission widerlegen. Und die Richter in Brüssel fällten am 19.11.2020 ihre eindeutige, bahnbrechende Entscheidung: CBD ist natürlich kein Betäubungsmittel! Wir können aufatmen!
Ein Sieg der Vernunft: CBD ist kein Betäubungsmittel
CBD macht weder „high“ noch süchtig und hat auch sonst keine schädlichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Warum sollte es also in dieselbe Kategorie fallen wie harte Drogen oder Medikamente? „Ich habe nie mit einem anderen Ausgang des Verfahrens gerechnet – aber dass der EuGH sich dann so klar äußert, hat selbst unsere Erwartungen übertroffen“, so Finn Hänsel vom Branchenverband Pro CBD und Geschäftsführer der Sanity Group.
CBD-Produkte, die in einem EU-Staat legal hergestellt werden, dürfen in einem anderen EU-Staat nicht länger verboten werden. Die Richter urteilten nicht nur, dass Cannabidiol kein „Betäubungsmittel“ sei, sondern sie widersprechen auch deutlich der Argumentation der EU-Kommission. CBD lässt sich schlicht und ergreifend nicht als „Droge“ oder „Suchtmittel“ einordnen.
Was wird die Zukunft bringen?
Wir gehen davon aus, dass dieses Urteil ein Anstoß ist und sich in den verschiedenen Ländern im Hinblick auf CBD und die Gesetzgebung einiges tun wird. Der Handel mit CBD in der EU kann nicht mehr so einfach eingeschränkt werden, denn damit das der Fall ist, muss nachgewiesen werden, dass von dem Produkt für den Verbraucher wirklich eine Gefahr ausgeht.
In der Schweiz sind CBD-Zigaretten legal, solange der THC-Gehalt nur minimal ist. In Deutschland hingegen sind sie bisher nicht erlaubt. CBD-Öle und Badezusätze dürfen vertrieben werden, nicht aber die Blüten der Cannabispflanze. Wir blicken gespannt in die Zukunft.
Empfehlung der WHO zu CBD
In wenigen Wochen wollen die 53 Mitgliedstaaten der Betäubungsmittelkommission darüber abstimmen, ob Haschisch und Marihuana neu kategorisiert werden sollen. Momentan stehen die Substanzen nämlich noch in derselben Kategorie wie Heroin und Kokain. Dem geht eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) voran, CBD-Produkte mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 % vollständig aus dem Abkommen zu entfernen. Das aktuelle EuGH-Urteil dürfte in der Hinsicht günstige Signale senden.
Wir sind gespannt auf die Zukunft und werden auch weiterhin unseren Beitrag zur Aufklärung über CBD leisten, damit die Stigmatisierung schon bald vollkommen der Vergangenheit angehört.